Mittwoch, 21. August 2013

Japanreise zweiter Ausschnitt - 22.05.-10.06.2013


Japanische Begegnungen

Die meisten Japaner sind nicht sonderlich vertraut mit Touristen. Immer wieder begegnet uns die Frage: "So why did you come to Japan?" Überall herrscht große Verwunderung warum zwei "weiße" junge Frauen allein durch Japan reisen. Vielleicht auch deswegen, weil es in der japanischen Kultur sehr unüblich ist die eigene gewohnte Umgebung zu verlassen (man denke an die nach Europa reisenden Japaner, die meist in Rudeln auftreten und dabei oft unter sich bleiben). Meine Antwort auf jene Frage fällt kurz und simpel aus: Ich habe japanische Freunde, die ich gerne besuchen würde. Diese Auskunft wird zwar mit Erstaunen jedoch auch mit einem gewissen Grad an Zufriedenstellung hingenommen: "Ah, so nice!" Seejas Beweggründe hingegen sind andere: Sie möchte für die Uni japanische Bäder untersuchen. Diese Information führt zunächst zu vollkommener Fassungslosigkeit und anschließend zu großer Belustigung. Warum? Naja, sagen wir einfach Mal, dass 2 weiße deutsche Damen in der japanischen Badekultur in der Regel nicht vorkommen. Nur folgerichtig, dass bei mir der Gedanke an den bevorstehenden Sento (japanisches Bad) Besuch zu diversen Gefühlsregungen führt, wobei allgemeine Panik die Situation wohl am Zutreffendsten beschreibt.

Was ist denn nun überhaupt so besonders am japanischen Bad? In erster Linie unterscheidet sich der Sentobesuch von jeglichem mir Vertrauten, da es in Japan eine langjährige traditionelle Badekultur gibt, die nichts mit Strandurlaub an der Nordsee oder auf Mallorca, Quietscheentchen in der Badewanne oder etwa überchlorten deutschen Schwimmbädern zu tun hat. Es gibt hier in Japan viele kleine Traditionen, die man auch heut zu Tage noch einzuhalten versucht. Das typischste Beispiel ist sicherlich das Tragen von Hausschlappen. Schuhe im Haus ist ein Ding der Unmöglichkeit, doch da hört es nicht auf. Es gibt Schlappen für den Garten, für die Toilette, für's Haus und schlappenlose Bereiche (z.B. den Schlafbereich). Während jeder Tourist wohl mindestens einmal gedankenverloren mit den Toilettenschlappen ins Wohnzimmer zurück rennt (die gesenkten Blicke weiten sich), ist es für Japaner ein selbstverständliches Gesetzt der Reinlichkeit für verschiedene Bereiche verschiedene Schlappen zu verwenden. Genau um diese Reinlichkeit ist auch Dreh- und Angelpunkt der Tradition des Sentos. Während in gut bürgerlichen deutschen Familien das Badewasser am Wochenende für alle Kinder gleichzeitig oder auch nacheinander reicht, badet der Japaner sich von Grund auf anders: Zunächst schrubbt und schrubbt an. Rubbelt sich bis zur zweiten oder dritten Hautschicht durch, bis man vollkommen abgewaschen ist. Erst danach darf man sauber und rein ins warme Becken steigen. Traditionell gingen die Japaner sicherlich ins öffentliche Sento, da sie zu Hause kein oder nur bescheidende Badeausstattung hatten. Heute hingegen trifft man sich zum schnacken, tratschen und entspannen. Vielleicht kann man den Sentobesuch noch am Ehesten mit dem Gang in die Sauna oder in die Thermen vergleichen. (Überraschte und belustigte Reaktion der Japaner wird nun vielleicht ein bisschen verständlich. Wie würden wir wohl reagieren, wenn eine Japanerin uns erzählen würde, dass sie ein Uniprojekt über's Saunen durchführt?)

Japanisches Zeichen für Sento

Entgegen der Erwartungshaltung vieler Deutscher und anderer "Westler" (sicherlich auf Grund des schüchternen und zurückhaltenden Auftretens der Bewohner des Landes der aufgehenden Sonne) sind Japaner keinen Falls prüde. Sex ist alles andere als ein tabu Thema und wird zwischen jungen Leuten genauso thematisiert wie innerhalb der Familie (Mutter-Tochter, Vater-Sohn). Diese gesellschaftliche Lockerheit ist jedoch abgekapselt von der traditionellen Haltung, dass Männer und Frauen erst nach der Hochzeit zusammen ziehen, ein dem Status angemessenen gemeinsames Leben führen und schließlich auch Kinder bekommen sollten. Genauso wenig wie Sex als ein peinliches Thema einzustufen, geniert sich der Japaner nicht sich nackt auszuziehen. Wo so manch ein Amerikaner in Ohnmacht fallen würde, wenn man ihn oder sie dazu auffordern würde nackt (nicht im Bikini!) in die Sauna zu gehen, würde bei den Japanern das erwartungsgemäße "Ooooooh" ausbleiben (zumindest wenn alles Geschlechter getrennt bleibt. Im anderen Fall bin ich mir nicht sicher.) So ist es demnach nur natürlich, dass man sich im Sento, wo man sich ja gründlichst wäscht und abschrubbelt, auch nackt bewegt.

Anleitung zum Sentobesuch
Aber mal von Anfang an: Zunächst muss man beim Eintreten natürlich seine Schuhe ausziehen und sie in eine Art Schuhschließfach einschließen. Danach zahlt man Eintritt (ca. 3-5 €) und geht in die geschlechtergetrennte Umkleide (glücklicherweise hatten wir beim ersten Mal japanische Hilfe dabei, sonst wäre es schwierig geworden die japanischen Zeichen auseinanderzuhalten). In den eigentlichen Baderaum nimmt man dann nur ein längliches jedoch schmales Sentohandtuch und einen länglichen Schrubbellappen (gewisse Ähnlichkeiten mit dem handelsüblichen Waschlappen sind zu erkennen, allerdings handelt es sich um ein größeres und schrubbligeres Objekt) mit. Im Baderaum sucht man sich dann zunächst seinen Waschplatz aus. Jeder Waschplatz hat einen Spiegel und zwei Wasserhähne (heiß und kalt) und manchmal auch noch einen Duschkopf. Man nimmt sich einen Plastikhocker (ursprünglich waren die wohl aus Holz) sowie eine kleine Waschschüssel und platziert sich vor dem auserwählten Spiegel. Dann beginnt die Abschrubbelei. Immer und immer wieder füllt man seine Schüssel auf, um sich selbst mit Wasser zu überschütten. Klingt ja eigentlich alles ganz einfach, oder? Trotzdem konnte ich das leichte Gefühl von Panik nicht unterdrücken. Meine größte und wohlbegründetste Sorge bestand wohl darin, dass ich in war ich in lautes Gelächter ausbrechen würde sobald ich splitterfasernackt in traditionell besinnlicher Atmosphäre vor einem Spiegel sitzen würde. Außerdem hatte ich kleiner Dreckspatz Bedenken, ob ich es schaffen würde mich ausreichend abzuschrubbeln, sodass man mir auch Einlass ins Becken gewähren würde. Doch eine Joli kann sich beherrschen, wenn es darauf ankommt und die höflichen Japaner würden es wohl nie wagen, zwei deutsche junge Frauen klar und deutlich anzufahren. So wurde uns Einlass ins gut 40 Grad heiße Becken gewährt, in dem ich es als altbekannter Kaltblüter geschlagene 6 Minuten und 34 Sekunden aushielt bevor ich mich an meinem Waschplatz mit kaltem Wasser überkippen musste. Die geübten und wohltemperierten Sentojapanerinnen pendelten hingegen mehrmals zwischen Waschstation und Becken hin und her.


Dabei halten nicht nur ältere Frauen (für die Männer kann ich natürlich jetzt nicht sprechen, bei denen war ich schließlich nicht im Becken) die Tradition aufrecht, sondern auch Mütter mittleren Alters, Kinder, Studenten oder aber vereinzelte ein wenig verwirrte Touristen.


Wir besuchten insgesamt zwei Sentos und ein Onsen (heiße Quelle). Dabei ist das Prinzip des Onsens dem des Sentos identisch. Der Unterschied besteht darin, dass das Badebecken mit Wasser einer natürlichen heißen Quelle gefüllt ist und meist noch einige weitere Entspannungsangebote vorhanden sind (Sauna, massierende Wasserfälle...). Außerdem sind Onsens meist auch für Tourismus gedacht, während Sentos einfach in jeder x-beliebigen Nachbarschaft (nicht) zu finden sind und von der jeweiligen Gemeinde genutzt werden. So besuchten wir in Tokyo beispielsweise ein sehr altes Sento, in dem gefühlt noch nie ein Ausländer einen Fuß hereingesetzt hatte, sodass der Besitzer, ein älterer Herr, uns vor Schreck erst einmal lauthals an schrie. Erst nach wilder Hin- und Hergestikuliererrei konnte er uns klar machen, dass er lediglich Eintritt von uns haben wollte.


Kein Hinweis darauf, dass das ein Badehaus ist!
Als besonders abwechslungsreich erwies sich die Suche nach diversen Sentos. Da Seeja für ihr Uniprojekt (der Entwurf eines Sentos für die japanische Gemeinde in Düsseldorf) mehrere Badeanstalten von außen fotografieren wollten, durchkämmten wir verschiedenste Nachbarschaften auf der Suche nach den unscheinbaren Bädern. Ein erstes Indiz für die Existenz eines Sentos ist das Erspähen eines Schornsteins, welcher traditionell zu jeder Badeanstalt dazu gehört, doch selbst mit dieser Information ist das Aufspüren eines japanischen Badehauses nicht ganz einfach. Das schönste Erlebnis diesbezüglich hatten wir, als wir auf Verdacht durch einen kleinen Stadtteil Kyotos liefen, einer vagen Information einer schlecht englisch sprechenden Japanerin folgend (Ortsangaben sind beim japanischen nicht-zu-durchblickenden Straßennummerierungssystem auch wieder eine Geschichte für sich). Die Geschichte geht so:

Die sehr, sehr wenig englisch und noch ein bisschen weniger deutsch sprechende Japanerin, hatte uns die ungefähre Position eines Sentos mitgeteilt. Plus-minus 2,45 km. So tigerten wir dem zu Folge relativ ahnungslos durch eine kleine Nachbarschaft Kyotos. Ein erstes Nachfragen in einer Apotheke hatte bereits kein Ergebnis geliefert (die Reaktion "Sento?" im japanischen Singsang gefolgt von "Oooohhh" war uns ja bereits vertraut), sodass wir kurz vor der Sentosuchaufgabe standen. Gerade durchstreiften wir den letzten Straßenzug, als wir eine schon etwas ältere Frau mit einem Fahrrad aus ihrem Haus kommen sahen. Das geübte Auge sagte uns: so sieht eine echte Sentogängerin aus! Also versuchten wir sie (so japanisch höflich wie möglich) nach der möglichen Existenz eines nahe gelegenen Sentos zu fragen. Vollkommen verdattert brabbelte sie irgendwas auf japanisch und sagte immer wieder ungläubig "Sento? Sento?". Dann wies sie uns durch energische Handzeichen an eine Weile zu warten und verschwand ohne Fahrrad sowie bei offen stehender Tür wieder im Haus. Man hörte aufgeregtes Geschnatter und Gepolter. Dann kam sie halb die Treppe runterfallend wieder nach vorne gerannt, im Schlepptau einen zerzaust aussehenden älteren Herrn, der - gerade aus dem Schlaf gerissen - auch noch fast vergaß seine Hausflurschlappen anzuziehen. Mit noch klitzekleineren Japaneraugen beäugte er uns verschlafen, entschuldigte sich in relativ gutem Englisch für seine Zerzaustheit und fragte, wie er uns helfen könnte. Wir, peinlich berührt davon, dass wir gerade einen älteren Herrn aus seinem Frühabendnickerchen gerissen hatten, konnten unsere Frage nach den genauen Koordinaten des nächstgelegenen Sentos nur wiederholen. Woraufhin auch er etwas verdattert "Sento?" sagte. Als schließlich klar war, dass wir es ernst meinen mit dem japanischen Bad, musste die Angelegenheit zunächst ausführlich zwischen dem Ehepaar in japanisch hin- und herdiskutiert werden. Schließlich einigte man sich auf die Lage und Wegbeschreibung des bzw. zum nächsten Sentos. Herr Schlafanzug zeigte uns hilfsbereit die entsprechende Stelle auf dem Stadtplan. Wir bedankten uns wieder und wieder und waren bereit loszumaschieren. 


Doch damit nicht genug. Unsere fahrradschiebende Retterin wollte nicht mehr von unserer Seite weichen und stürmte immer zwei Schritte voraus in die angegebene Richtung. Dabei erzählte sie uns ohne Pause irgendwas auf Japanisch, was ich ab und an mit "sodesuka" - ah, ich verstehe- beantwortete, obwohl ich natürlich gar nichts verstand. Jeder Fluchtversuch in eine abweichende Richtung wurde instantan mit wildem Fuchteln unterbunden. Je näher wir dem Sento kamen, desto besorgter wurde ich, dass sie mit uns ins Bad stürmen und nicht mehr ruhen würde, bis wir vollkommen nackt und blitzeblank gerubbelt im Becken säßen. Dabei hatten wir eigentlich nur vor ein paar Fotos von außen und vom Vorraum zu machen. Endlich am Sento angekommen, riss sie tatsächlich unmittelbar die Eingangstür auf und drängte uns in den Vorraum herein, welcher sich auch noch als bizarrster Sentobadvorraum zählte entpuppte, den wir während der Japanreise kennen lernen sollten. 


Unsere tapfere Helferin begann direkt uns in einem erneuten japanischen Redefluss zu erklären, auf welche Seite die Frauen zu gehen hätten. Glücklicherweise konnten wir zu diesem Zeitpunkt schon genug japanisch um ein zaghaftes "shitte iru" - ich weiß - hervorzubrigen und so befreiten wir uns in letzter Minute doch noch aus den Händen dieses süßen, hektischen, stürmischen, aber sehr, sehr lieben japanischen Engels. (Ein einziger Wehmutstropfen bleibt die Tatsache, dass sie sich strikt weigerte für ein Foto zu posieren.)

Japanische Fortsetzung folgt. Hoffentlich in naher Zukunft. Sayonara.


Sonntag, 9. Juni 2013

Japanreise erster Ausschnitt - 22.05.-10.06.2013


Japanese Style

Wenn es in Hokkaido bedeckt ist, hängen die Wolken tief zwischen den zahllosen Bergen und verbergen so den Blick auf das spektakuläre Panorama. Obwohl es eigentlich bereits Sommer ist, ist es doch zu kalt für kurze Ärmel und Sandalen. Selbst wenn die Sonne scheint, weht stets ein kühler Wind über die Nordinsel Japans. Die Luft ist frisch, verspielt und riecht nach Meer. Nach 10 Tagen der drückenden und oftmals schwülen Hitze in Tokyo, Nagoya und Kyoto, empfinde ich das kühle Frühlingswetter als eine angenehme Abwechselung.



Seit etwa zwei Wochen reise ich nun durch dieses Land, doch es fällt mir schwer Japan als solches zu beschreiben. Zu sehr ist diese Kultur geprägt von Gegensätzen und Überraschungen. Bei unserer Ankunft in Tokyo versuchte mein Gehirn direkt Vergleiche zu ziehen. Flughafen und Metro wirkten sauber und steril ähnlich zum öffentlichen Leben in Singapur; Hochhäuser und breite Straßenzüge sowie in Metropolen in Nordamerika; Neonschilder und Leuchtreklamen wie in vielen Teilen Asiens; enge Gassen, kulturell verschiedene Stadtviertel, Fahrradfahrer und Fußgänger, als ob man sich durch Paris oder Berlin bewegen würde. Doch aller Vergleich ist zwecklos. Hier, mitten im Pazifik hat Japan sich als Insel ganz von alleine entwickelt. Natürlich wirft das wirtschaftlich erfolgreiche Japan ab und zu auch mal einen Blick auf den Rest der Welt, doch unterm Strich beschäftigt Japan sich mit der eigenen Kultur und Lebensweise. 

Damit möchte ich keinesfalls sagen, dass die Japaner nicht offen oder unfreundlich gegenüber "gaijin" - Ausländern - sind. Es gibt einfach keinen interkulturellen Austausch so wie wir ihn aus Europa kennen. Nehmen wir z.B. mal das japanische Fernsehen. Das typische Fernsehformat scheint darin zu bestehen, das 5-10 Moderatoren auf eine Coach sitzen und den nächsten "Reportagenausschnitt" anmoderieren. Während der Beitrag ausgestrahlt wird sieht man in einer der Bildschirmecken die ganze Zeit über einen der Moderatoren eingeblendet, der an entsprechenden Stellen Erstaunen, Entsetzen, Belustigung oder Missfallen miemt. Dann wird reium ein Kommentar abgelieftert und der nächste Beitrag anmoderiert. Der Inhalt der Beiträge dreht sich stets um verschiedenste Alltagsphenomene (wo Kinder überall Sticker hinkleben, wie sich ein französischer Familienvater die Hände vor dem Essen nicht wäscht oder welche der 15 Sängerinnen einer japanischen Popgruppe im nächsten Jahr zur Frontsängerin gewählt wird). Amerikanische Spielfilme oder Serien, die ein (teilweise sicher auch verfälschtes) Bild einer anderen Gesellschaft vermitteln, gibt es praktisch gar nicht. Kein Wunder, dass die Japaner bisweilen sehr scheu auf "gaijin" reagieren.

Als Reisender ist es also nicht ganz einfach in diese Welt abzutauchen. Es ist ein bisschen so als ob man sich als Fremder zu einer geschlossenen Gesellschaft dazusetzt. Es braucht viel Aufmerksamkeit, Offenheit und das nötige Feingefühl dabei nicht unangenehm aufzufallen und sich trotzdem an der Unterhaltung beteiligen zu können. Von dieser Reise zu erzählen, indem ich geradeheraus von Tag zu Tag berichte, würde dem Erlebten nicht ganz entsprechen. Durch Japan zu reisen ist ein bisschen so wie ein traditionell japanisches Mahl zu schmausen: Das eine Hauptgericht oder die eine Delikatesse gibt es nicht. Stattdessen floht und nascht man mal hier und mal da, hat eine Auswahl von vielen wohl portionierten Kombinationen aus Fisch, Fleisch und Gemüse und entdeckt doch in jedem der kleinen Schälchen irgendeinen unerwarteten Geschmack. Daher werde ich versuchen diese Reise im "japanese style" in mehrere leckere Häppchen zu unterteilen.


Tokyo - Der ganz normale Wahnsinn

Man kann behaupten, dass ich in meinem Leben schon recht viel gereist bin. Verschiedenste Kulturen und Kontinente waren unter den bereisten Orten; Lebensstiele, Bräuche, Sitten, Gewohnheiten und Einheimische glichen an keinem Ort dem Anderen. Eines war jedoch meistens sehr ähnlich: Einheimische begegneten mir stets mit freundlicher Neugier. Ob ein verwundeter Blick in Wawa einer kleinen Gemeinde Kanadas oder regelrechtes Anstarren in Malaysia, man wurde zur Kenntnis genommen, bestaunt, angelacht, angepfiffen oder angequatscht. In Südostasien und Indien kann die Aufmerksamkeit, die man als "Weißer" auf sich zieht bis weilen anstrengend und auch irgendwann unangenehm sein, sodass man sich manchmal wünscht (besonders bei schlechter Laune) einfach mal für einen Nachmittag unsichtbar zu sein. 
Als wir (die mit mir reisende Seeja und ich) in Tokyo am Flughafen in den Regionalzug stiegen erwartete ich deshalb, dass wir von vielen Seiten angestarrt oder zumindest neugierig zur Kenntnis genommen werden würden, doch schon bald bemerkte ich, dass niemand uns beachtete. Es gibt in Tokyo genau drei Arten von Bahnfahrern: 1. Die Schläfer; 2. Die aufs Smartphone/Tablet Starrer; 3. Die Blick-Senker. Während die Japaner also still vor sich hinsenierten, schauten (oder glotzten?) wir typisch deutsch in der Gegend rum. Zugegeben, die Sachen mit dem Schlafen hatten wir auch relativ schnell verinnerlicht, doch besonders die Eigenart den Blick zu senken, ist sehr schwierig umzusetzen. Als Reisender ist man nun mal neugierig. Neugierig auf das neue Land, die neue Stadt, die fremden Menschen. 


An diesem ersten Abend glitten wir also durch Tokyo wie zwei nichtbeachtete Fremdkörper. Tokyo folgt einem ganz eigenen Rhytmus in einer anderen Geschwindigkeit. Ein nichtaufhörender Strom von Japanern wuselt über Kreuzungen, durch Straßen, von einem Ort weg, zum andern Ort hin. Während auf den ersten Blick alles aussieht wie ein heilloses Chaos, stellt man bald fest, dass eigentlich nie zwei Leute ineinander stolpern, dass trotz leicht gesenktem Kopf jeder Japaner stets bereit ist im Weg stehenden Hindernissen auszuweichen. Es ist faszinierend, magisch und ein bisschen verwirrend zu gleich. Vorallem, wenn man als deutsches Trampeltier mit riesigem Reiserucksack versucht sich unauffällig unter die Menge zu mischen. 



Unsere Unterkunft in Tokyo war bescheiden. Über eine Internetseite hatten wir einen Japaner (Koki) gefunden, bei dem man für wenig Geld hausen konnte. Koki wohnte in guter Lage auf ca. 9 Quadratmetern. In der ersten Nacht hatte er die Koordination seiner Gäste etwas durcheinander gebracht, sodass wir zu sechst im  kleinen Zimmer schliefen. Koki und seine Freundin im Bett, Seeja, ich und zwei schwule Kanadier zu viert auf dem Boden. Ich lag zwar mit den Füßen im Kühlschrank, dafür jedoch glücklicher Weise an der äußeren Flanke, sodass ich sogar eine einigermaßen geruhsame Nacht verbrachte. Die Wohnung an sich war nichts besonderes. Eine Kochzeile, ein Bett, ein Fernsehr, ein PC-Bildschirm, Klo und Badezimmer. Insgesamt glaub ich nicht untypisch für Japanische "Junggesellen", die in der Regel jeden Tag zwischen 9 und 12 Stunden arbeiten und nur zum schlafen nach Hause kommen. Die Meinung, die überall vorherrscht, dass Japaner irre lange Arbeitsstunden haben und kaum Zeit für ein Leben neben der Arbeit haben ist leider in der Tat kein Vorurteil, sodern die Realität. Während die Studien- und Schulzeit wohl noch relativ locker angegangen werden kann, beginnt mit Eintritt in die Arbeitswelt, die ernste und gewissenhafte Berufskarriere. Auch wir verbrachten - (zwar nicht in Sachen Arbeit aber trotzdem) japanese style - den größten Teil des Tages außer Haus. Während wir die vielen Kilometer und langen Erkundungstouren in Tokyo sehr genossen, war es ein bisschen schade, dass wir nicht mehr vom gastfreundlichen Koki und seiner netten Freundin Ayaka zu Gesicht bekamen.


Tokyo ist bei Tag sowie bei Nacht eine echt verrückte Stadt. Streifzüge durch Tokyos viel besuchten Shopping und Schlemmerviertel resultiert in totaler Reizüberflutung. Überall gibt es große Leuchtreklamen, Werbezüge und blinkende Neonschilder. Während die Stadt als solche für eine Metropole von gut 13(!) Millionen Menschen überraschend ruhig ist (kaum Gehupe, laute Motoren oder rufende Menschen), scheint jeder fünfte Gegenstand, dem man begegnet sprechen zu können. Computerstimmen verlesen nicht nur Speisekarten oder Verhaltensregeln auf der Rolltreppe, sondern erklären einem auch gerne wie Fahrkartenschalter, Geldautomaten oder Toiletten zu bedienen sind. Die Japaner stören sich an all dem nicht und wuseln eifrig in ihrem eingeübten Trott durch die Gegend. Einen Bruch dieses geordneten Chaoses durften wir im Yoyogi Park miterleben. Hier übten japanische Jugendliche eifrig Tanzchoreographien, Musikinstrumente oder Kampfsportschritte; an jeder Ecke fand Baseballtraining oder sogar ein Match statt; Familien mit Kindern produzierten Unmengen an Seifenblasen, spielten Federball und bauten höchst lecker aussehende Picknicks auf; während unmittelbar neben uns die Stimmung im Laufe eines Trinkspiels überzukochen drohte, fuhr ganz lässig ein Hund auf einem Skateboard vorbei. Es gibt sie also doch: Die nicht ganz so schüchternen Japaner. 


Tokyo auf ein paar Sehenswürdigkeiten zu reduzieren ist unmöglich. Natürlich gibt es sie, den Königspalast im alten Stadtkern, den Tokyotower (beide von uns nicht so wirklich besucht), berühmte Tempel und Shrines, die Einkaufsstraße schlechthin, den unvorstellbar riesigen Fischmarkt und den ehemaligen Olympiapark. Doch die insgeheimen Sehenswürdigkeiten Tokyos verbergen sich in den einzelnen Stadtvierteln. Es ist als ob man in zahllose verschiedene Welten abtauchen kann. Es gibt ganze Viertel, wo man fast nur Cafes, Bäckereien oder Restaurant mit französischem Namen sieht. Dann gibt es wiederum andere Stadtviertel, die kleine lange grüne Parks angelegt haben, durch die man im angenehm kühlen Schatten streifen kann, während man japanischen Omis bei der täglichen Ration Bewegung zugucken kann. An noch anderer Stelle gerät man gerade in die Zeit, in der die Schule aus ist und sieht japanische Mamas (und ganz vereinzelt auch mal Papas) ihre Schützlinge zu Hauf aufs Fahrrad packen. Vorallem aber, gibt es nichts, was es nicht gibt. Bei einem unserer Strefzüge durch die Hinterstraßen standen wir erst vor einem "Tim und Struppi"- und schließlich vor einem "Ampelmännchen"-Laden. Bei all dieser Vielseitigkeit fällt es mir schwer von dem einen Tokyo zu sprechen. Vergleiche kann man eigentlich zu allen größeren Weltmetropolen ziehen. Was vielleicht besonders in Erinnerung bleibt ist, dass bei all den Menschen, bei dem weitgefecherten kulinarischen, kulturellen sowie familiären Angebot die Stadt unglaublich sicher und sauber ist. Die Japaner behandeln nicht nur Ausländer und wahrscheinlich auch sich selbst untereinander mit Respekt, Schüchternheit und einer gewissen Vorsicht, sondern auch ihre Hauptstadt. 



Eine Sache muss ich nun aber doch in Tokyo hervorheben: Tsukiji, der größte Fischmarkt der Welt. Wer richtig hart gesonnen ist und ganz viel Willensstärke beweist, der stehe um 05:00 Uhr morgens auf und begebe sich zum Fischmarkt (das war eigentlich mein "Nachchampionsleauge-Plan" doch leider hat der Markt Sonntags zu). Wir waren nicht ganz so übermotiviert, doch auch um 09:00 Uhr ist der Markt noch ein Erlebnis. Vor den eigentlichen Hallen, in denen japanische Groß- und Kleinhändler den Fisch für ihre Geschäfte erstehen können wuselt es bereits mächtig. In einem unübersichtlichen Gewirr aus Gassen und Sträßchen sind Fressbuden, Touristenshops und andere Verkaufsstände aufgebaut. Hier sehen wir auch zum ersten Mal größere Herden an Touristen (das Phänomen Tourist ist in Tokyo eigentlich eher selten zu beobachten). 


Doch es gilt sich nicht von dem berauschenden Angebot an Messern, Fisch und anderen Delikatessen überwältigen zu lassen. Tapfer muss man sich weiter durchschlagen bis man schließlich die Hallen erreicht. Hier gilt es eine kurze Strecke auf offener Fläche zu überwinden, auf der Hunderte Fischhändler auf kleinen "Fischmobilen" rücksichtslos durch die Gegend brausen.


Überhaupt scheint die japanische Zurückhaltung und Rücksichtnahme auf dem Fischmarkt komplett zusammenzubrechen. Man wird hier nicht nur nicht beachtet, sondern sogar regelrecht übersehen und aus dem Weg gerräumt. Hat man es unbeschadet in die großen Hallen geschafft, möchte man eigentlich nur noch mit geöffnetem Mund stehen bleiben und glotzen. In unzähligen kleinen Gassen sind auf, in und um weiße Stiroporbehälter herum Fische in allen Größen, Formen und Farben präsentiert. Muscheln, die sich noch öffnen und schließen, Krabben, die noch krabbeln sowie Thunfische, die eher an kleine Rinder erinnern als an einen Fisch. Zwischen all dem Fischgewusel laufen japanische Fischhändler in Schürzen und Gummistiefeln umher, ziehen ältere (und vielleicht auch traditionellere) Händler Sackkarren bis oben hin mit Fisch beladen durch die Gegend, fahren die kleinen wendigen Fischmobile, machen vereinzelte Touristen Bilder und Videos, spielen Kinder fröhlich vor sich hin. 



Auch wenn auf den ersten Blick alles sehr hektisch und unsortiert wirkt, erkennt man doch bei genauerem Hinschauen, dass hier gelassen und organisiert zu Werk gegangen wird. Es wird gelacht, gescherzt und dabei hart gearbeitet. Es ist unmöglich die Atmosphäre dieser Hallen auf Bildern, Videos oder in Worte zu fassen. Ein salziger Geschmack liegt in der Luft. Es riecht nach frischem Fisch, aber auch nach chlorigem Wasser und arbeitenden Menschen. Die eigene Gefühlslage schwankt zwischen Übelkeit beim Anblick der diversesten Tiere und angeregtem Appetit, hervorgerufen durch stechend frischen Fisch.


Kurz gesagt: man fühlt sich hier (vielleicht sogar in ganz Tokyo) ein bisschen wie Alice, die in den Kaninchenbau gefallen ist und wenn man aus der Halle (oder dem Stadtgebiet Tokyo) wieder auftaucht, weiß man nicht mehr, was man wirklich geshen hat und was in der eigenen Phantasie auf Übergröße und Dimension angewachsen ist.


Erlebnis Klo: Wie das stille Örtchen zur großen Bühne wird

Ich wusste ehrlich gesagt nicht, was mich in Sachen Toilette in Japan so erwartet. Natürlich hab ich schon vorher von japanischen Toiletten gehört, die allen möglichen Schnickschnack können, doch ehrlich gesagt, habe ich das für eine art "Urban Legend" gehalten. Gleichzusetzen mit der Erfindung der Robotorhunde oder virtuellem Flughafenpersonal. Etwas, was einmal auf irgendeiner Messe auftaucht, große Schlagzeilen macht und dann nie wieder gesehen wird. Doch in Sachen "Badezimmerkultur" hat Japan so einige Überraschungen parat.

Für alle Skeptiker unter euch: Ja, es gibt sie! Die allgemein gefürchteten Hockklos. Auch zu finden auf französischen Rasthöfen oder Autobahnparkplätzen sowie in Südostasien und wahrscheinlich überall in China. Traditionell wurde in Japan gehockt. Und da der Japaner an sich nur äußerst ungern seine Traditionen loslässt, gibt es auf öffentlichen Toiletten in der Regel immernoch sogenannte "old japanese style toilets".


Für alle Träumer unter euch: Ja, es gibt sie wirklich! Die Hightechtoilette, die eigentlich alles kann. Vom Loch im Boden haben die Japaner sich zu einer Art Thron weiterentwickelt, welcher mehr elektronische Optionen hat als das Windows Startmenu. Dem zu Folge wird der Toilettengang zum unvergesslichen Erlebnis.


Generell ist festzuhalten, dass japanische Klos unfassbar sauber sind. Es ist mir inzwischen fast schon unangenehm daran zu denken, dass Deutschland als Wirtschaftsmacht so etwas wie Dixieklos in seinem Land beherbergt. Gleichzeitig ist es mir unverständlich wie öffentliche Toiletten so sauber seien können. Es ist nicht etwa wie am Dubaier Flughafen, dass nach jedem Gast direkt eine Putzkraft in die Kabine stürmt und sauber macht - überhaupt habe ich hier noch gar keine Kloputzkraft angetroffen - nein, die Japaner sind einfach ordentliche Menschen. Ein ähnliches Phenomen kann man beispielsweise auch bei öffentlichen Mülleimern beobachten. Obwohl man praktisch überhaupt keinen Müll auf der Straße liegen sieht, geschweige denn Kaugummiflecken auf den Bürgersteigen, läuft man oftmals mehrere Stunden bis man einen öffentlichen Mülleimer antrifft. Was die Japaner in der Zwischenzeit mit ihrem Müll machen wird mir wohl ein Rätsel bleiben. Auf jeden Fall rennen sie nicht wie ich mit einer Platiktüte Müll in der Hand durch die Gegend und fluchen über die geringe Mülleimerdichte.

Doch zurück zum Klo. Öffentliche sowie private oder Gaststättentoiletten sind also unfassbar sauber. Selbst die "old style japanese toilets" sind sehr sauber und beinhalten sogar eine "Hockanleitung" für ahnungslose Touristen (während man sich so eine Anleitung auf "european-style" Toiletten manchmal wünschen würde, doch dazu später mehr). Die einzigen nicht ganz so sauberen Toiletten sind in touristischen Gebieten anzutreffen, wobei ich hier die Chinesen als Ursache der Verunreinigung in erster Linie im Verdacht habe.

Gehen wir nun einmal davon aus, dass wir in einem Restaurant sitzen und den Drang verspüren die Toilette aufzusuchen. Dann läuft das Prozedere in etwa so ab: Schon auf dem Weg zur Tür (durch wildes Gestikulieren konnte man das Klo schließlich orten) steigt der Puls. Was erwartet mich wohl diesmal. Meist gibt es verschiedene mögliche Variationen. Beim Eintreten kann es passieren, dass man auf die japanisch höfliche Manier vom langsamen Aufklappen des Klodeckels begrüßt wird. Dies ist meistens so unerwartet und erstaunlich, dass man ganz vergisst sich mental aufs Hinsetzen vorzubereiten, denn auch hier verbergen sich gleich mehrere Überraschungen. Zunächst gilt es die Temperierung der Klobrille festzustellen. Von "deutsch-unterkühlt" über "angenehm-vorgeheizt" bis hin zu "glühende Popacken" ist alles dabei. Während der Körper noch auf entsprechende Gegenregulierung der Temperatur eingestellt ist, gibt es nun oft die ersten akkustischen Untermalungen. Einige Toiletten beginnen in der Tat automatisch mit musikalischer Pinkelunterstützung (oder Geräuschüberdeckung? Es steht noch aus dies rauszufinden). Es ertönt eine Mischung aus Vogelgezwitscher und Meeresrauschen. Wenn man die Vollautomatische Version erwischt hat, wird gleichzeitig auch noch das Klobecken kontinuierlich mit Wasser ausgespühlt. Dem Buddha sei Dank, funtioniert die Po- und - nennen wir es mal -Pipidusche nur auf besonderen Knopfdruck.


Der zwischenzeitlich rasende Puls hat sich übrigens durch die beruhigende Rauschmusik wieder verlangsamt, sodass man sich in aller Ruhe auf die Suche nach dem Abzieher begeben kann. Im einfachsten Fall kann die Toilette alles selber (abziehen, Becken ausspülen, Klodeckelschließen), doch oftmals muss man sich durch mehrere japanische Schriftzeichen kämpfen, bis sich etwas regt. Der inzwischen geübte Blick geht zunächst rechtseitig an die Kloschüssel, wo eine Art Hebel vorwärts oder rückwarts zu betätigen ist, wobei die jeweiligen Seiten mit japanischen Zeichen beschriftet sind, die in der Theorie vermutlich wassersparendes und normales Spülen bedeuten, sich in der Praxis jedoch nicht wirklich unterscheiden. Sollte es so einen Hebel nicht geben, so schaut man sich nach einem größeren drückbaren Knopf in der nähe der Toilette um, wobei hier Vorsicht geboten ist, da der "Emergency-Knopf" auf Behindertenklos keinenfalls mit der Spülung verwechselt werden sollte. War auch diese Suche ergebnislos, so ist es ratsam alle japanisch beschrifteten Knöpfe der Reihe nach zu bedienen und deren Wirkung abzuwarten. Meist hat man nach wenigen Versuchen recht unbeschadet Erfolg. Das anschließende Händewaschen ist nach der ganzen Kloeletronik hingegen ein ziemliches Kinderspiel. Wasser kommt entweder automatisch, durch ganz normales Aufdrehen (Achtung oftmals in andere Richtung als bei uns, aus links wird rechts, aus oben wird unten etc.) oder durch wütendes Drücken gegen die Unterseite des Wasserhahnes. Zum Abtrocknen gibt es dann Druckluftpuster, die aussehen, als ob sie deine Hand absorbieren wollen (oder aber die gute alte Jeans). Wenn man schließlich vollkommen überdreht von diesem Erlebnis die Toilette verlässt muss man sich keine Sorgen machen, dass die andern Gäste einen strafend angucken, weil man den stillen Ort so lange in Beschlag genommen hat, da die Japaner alle gewohnt schüchtern und zurückhaltend jeglichen Blickkontakt vermeiden.


Bei privaten Toiletten gibt es übrigens noch ein extra-feature: Sobald die Toilettenspülung betätigt wird, beginnt am Toilettenkopf Wasser in ein Becken zu laufen, welches ich anfänglich fälschlicher (?) Weise als Aufforderung zum Händewaschen interpretierte. Dieses trägt zusätzlich zum atmosphärischen Erlebnis bei und soll zweckmäßig glaub ich durch fließen auf eine Art Duftstein dazu führen, dass man die Toilette stets wohlriechend hinterlässt (sicher bin ich da jedoch nicht). 
Unterm Strich würde ich gerne 4.5 Sterne an japanische Toiletten vergeben. Abzüge gibt es einzig mal beim Toilettenpapier, welches entweder viel zu dünn ist oder aber eine sehr ungünstige Blattgröße hat.